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Was ist die Erd-Charta

Die Erd-Charta versteht sich als eine inspirierende Vision grundlegender ethischer Prinzipien für eine nachhaltige Entwicklung. Sie ruft uns auf, eine globale Partnerschaft zur Schaffung einer gerechten, nachhaltigen und friedlichen Weltgesellschaft zu bilden. Grundlegend sind die Achtung vor der Natur, die allgemeinen Menschenrechte, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit und eine Kultur des Friedens.

 

Die Grundsätze der Erd-Charta sind hergeleitet aus dem Völkerrecht, aus Wissenschaft, Philosophie, Religion, UN-Gipfeltreffen und einem weltweiten Dialogprozess über globale Ethik. Sie ist in einem mehr als zehnjährigen Konsultationsprozess entstanden, an dem sich Hunderte von Organisationen und Tausende von Einzelpersonen über kulturelle, religiöse, ethnische und geographische Grenzen hinweg beteiligt haben. Sie formuliert einen weltweiten Konsens über gemeinsame Werte und drückt aus, was Tausende von Menschen für richtig, wichtig und weise halten.

 

Die Erd-Charta ist ein internationaler Pakt der weltweiten Zivilgesellschaft. Nachdem sich die Staats- und Regierungsvertreter auf dem Erd-Gipfel in Rio de Janeiro von 1992 nicht auf einen gemeinsamen Text haben einigen können, ist die Erd-Charta „von unten“, von zivilgesellschaftlichen Basisgruppen entworfen worden. Gemeinsam arbeiten die Mitglieder und Unterstützer der weltweiten Erd-Charta Initiative darauf hin, ein ethisches Fundament für die entstehende Weltgemeinschaft zu erschaffen und zu festigen.

 

Sie entwirft eine umfassende und ganzheitliche Vision einer nachhaltigen, auf Dauer angelegten Entwicklung, die sicherstellt, dass die Fülle und Schönheit der Erde für heutige und zukünftige Generationen bewahrt bleibt. Sie stellt fest, dass die ökologischen, ökonomischen, kulturellen, ethischen und spirituellen Probleme und Hoffnungen der Menschheit eng miteinander verbunden sind. Die Herausforderungen zu Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden sind eng verknüpft mit dem Schutz der Umwelt und der Sorge um das wirtschaftliche Wohlergehen. Nur in einer globalen Partnerschaft und in gemeinsamer Verantwortung können umfassende Lösungen gefunden werden.

 

Die Erd-Charta ist das Ergebnis eines weltweiten Dialogprozesses über globale Werte für eine nachhaltige Entwicklung. Sie wurde am 29. Juni 2000 im Friedenspalast von Den Haag unterzeichnet und steht für die Achtung vor dem Leben, ökologische Ganzheit, Frieden und Gerechtigkeit. Die Erd-Charta Initiative ist eine internationale Bewegung, ein Netzwerk von Netzwerken.

 

Sie besteht aus der Organisation „Erd-Charta International“ mit Sekretariat in Costa Rica und 121 Erd-Charta Partnern in 70 Ländern (Stand März 2013). Die ÖIEW ist einer von rund 30 nationalen Koordinierungsstellen. Es gibt über 100 Erd-Charta-Jugendgruppen in mehr als 50 Ländern und über 17.000 individuelle Unterzeichner.

 

Wie ist die Erd-Charta entstanden?
Im Jahr 1987 schlug die Weltkommission der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in ihrem Abschlussbericht, dem sog. Brundtland-Bericht, eine Charta der Erde vor, die die Fragen von Umwelt und Entwicklung auf Dauer stärker miteinander vernetzen sollte.

 

Die Brundtlandt-Kommission hat auch die Zielvorstellungen von einer „nachhaltigen Entwicklung“ (sustainable development) zum ersten Mal populär gemacht. Darunter ist eine Lebensweise zu verstehen, die den Bedürfnissen der heutigen Generation gerecht wird, ohne die Möglichkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.

 

Nachhaltige Entwicklung wurde zum führenden Leitbild der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro. Die versammelten Regierungschefs einigten sich auf zwei völkerrechtliche Verträge und drei politische Erklärungen, zu denen auch das Handlungsprogramm der Agenda 21 gehört. Trotz der Anstrengungen von Regierungsvertretern und Nichtregierungs-organisationen (NROs) gab es jedoch zu viele inhaltliche Streitpunkte, um sich über den Text einer Erd-Charta zu verständigen.

 

Neue Impulse für eine Erd-Charta Initiative kamen vom „Rat der Erde“ (Earth Council in Costa Rica) und vom „Internationalen Grünen Kreuz“ (eine Art „Rotes Kreuz der Umwelt“, 1992 von Michail Gorbatschow gegründet). Mit der Unterstützung der niederländischen Regierung starteten sie 1995 einen weltweiten Dialog über gemeinsame Werte und globale Ethik, an der sich viele Menschen aus der ganzen Welt beteiligten. 1997 wurde eine internationale Kommission aus namhaften Persönlichkeiten einberufen und ein internationales Erd-Charta Sekretariat in Costa Rica geschaffen, um die Ergebnisse der einzelnen Dialoge und Konferenzen zusammenzuführen. 1997 legte die Kommission einen ersten, 1999 einen zweiten Textentwurf vor. Im März 2000 wurde die Erd-Charta in ihrer endgültigen Fassung veröffentlicht. Der offizielle „Stapellauf“ fand im Juni 2000 im Friedenspalais in Den Haag statt.

 

Inzwischen gibt es mehr als sechzig nationale Erd-Charta Komitees, die die ganzheitliche ethisch-ökologische Betrachtungsweise der Erd-Charta vor Ort ins Gespräch bringen.

 

Was hat die Erd-Charta Initiative bis jetzt erreicht?
Seit ihrer Veröffentlichung haben mehrere Tausend Individuen, Organisationen und Institutionen die Erd-Charta unterzeichnet und setzen sich in ihren jeweiligen Einflussbereichen für ihre Verbreitung und Umsetzung ein.

 

Die UNESCO nahm die Erd-Charta im November 2003 als „wichtigen ethischen Rahmen für nachhaltige Entwicklung“ an und setzte sie in der UN-Dekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung von 2005–2014“ als globales Referenzdokument ein.

 

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) mit Sitz in Brüssel, der rund 800 Organisationen, 111 Regierungsorganisationen und 76 Mitgliedsstaaten, 732 Nichtstaatliche Organisationen (NGO’s) angehören, erklärte die Erd-Charta zu ihrer ethischen Leitlinie und ermutigte die Staaten, die Erd-Charta als Leitdokument für ihre nationale Politik anzunehmen.

 

Jugendliche aus verschiedenen Weltregionen haben die Erd-Charta Jugendinitiative ins Leben gerufen, tauschen sich über das Internet über ihre Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge in ihrem Engagement für eine bessere Zukunft aus und setzen sich in konkreten Projekten für die Umsetzung der Erd-Charta ein.

 

Was sind die Ziele der Erd-Charta Initiative?

  • Den Bekanntheitsgrad der Erd-Charta als eine inspirierende Vision für eine nachhaltige Entwicklung zu vergrößern
  • Die Erd-Charta als ein Instrument zur Bildung für einen nachhaltigen Lebensstil zu profilieren
  • Mut zu machen und Hilfen zu geben, damit die Grundsätze der Erd-Charta im konkreten Handeln von Individuen, Organisationen, Glaubensgemeinschaften, Schulen, Universitäten, Unternehmen u. Regierungen umgesetzt werden
  • Die Erd-Charta als globalen Maßstab zur Überprüfung des sozialen, ökologischen und friedenspolitischen Verhaltens von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Regierungen einzusetzen. So soll ein weltweiter Dialog über eine globale Ethik zum Aufbau einer nachhaltigen Welt lebendig bleiben.
  •  Wir hoffen dabei auf Ihre Mitarbeit.

 


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